{"id":13432,"date":"2023-02-09T10:00:48","date_gmt":"2023-02-09T09:00:48","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bajorat-media.com\/?p=13432"},"modified":"2023-02-03T11:32:30","modified_gmt":"2023-02-03T10:32:30","slug":"handel-wird-multichannel-anbieter","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bajorat-media.com\/handel-wird-multichannel-anbieter-13432\/","title":{"rendered":"Der station\u00e4re Handel auf dem Weg zum Multichannel-Anbieter?"},"content":{"rendered":"\r\n
Die Ums\u00e4tze des Onlinehandels sind als Folge der Corona Krise deutlich gestiegen. Gegen\u00fcber dem Vorjahr betrug der Zuwachs rund 17 Prozent. Am st\u00e4rksten fiel der Zuwachs bei den bekannten gro\u00dfen Onlineh\u00e4ndlern aus, die mehr als 20 Prozent Zuwachs verzeichnen konnten. Dennoch k\u00f6nnten die wahren Gewinner der Krise langfristig kleinere Shops sein, wenn sie ihre Chancen jetzt konsequent nutzen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n
Verglichen mit den mehr als 20 Prozent Umsatzplus der Gro\u00dfanbieter nehmen sich die rund f\u00fcnf Prozent Zugewinn bescheiden aus, die der station\u00e4re Handel auf seinen Onlineplattformen erzielte.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Dennoch k\u00f6nnten diese Plattformen des station\u00e4ren Handels langfristig die wahren Gewinner der Krise sein. So geben zum Beispiel 35 Prozent der in einer Studie befragten K\u00e4ufer an, erstmals einen dieser kleinen Onlineshop ausprobiert zu haben. Mehr als die H\u00e4lfte gab dar\u00fcber hinaus an, k\u00fcnftig vermehrt auf Angebote von H\u00e4ndlern aus der eigenen Region achten zu wollen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Viele dieser kleinen H\u00e4ndler haben sich w\u00e4hrend des Lockdowns entschieden, alternative Vertriebswege zu nutzen. Kunden konnten beispielsweise telefonisch oder via Mail Artikel bestellen, die dann an die Haust\u00fcr geliefert wurden. Einige dieser kleinen Einzelh\u00e4ndler hatten den Begriff \u201eMultichannel-Anbieter\u201c wahrscheinlich noch nie geh\u00f6rt \u2013 aber sie waren pl\u00f6tzlich zu Multichannel-Anbietern geworden.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Was urspr\u00fcnglich als Improvisation w\u00e4hrend der Krise gedacht war, k\u00f6nnte sich zur dauerhaften L\u00f6sung entwickeln. Zumindest w\u00fcnschen die Kunden sich das mehrheitlich. Online-Bestellungen beim H\u00e4ndler aus der Nachbarschaft k\u00f6nnten sich daher zu einem Trend entwickeln, der die Corona Krise \u00fcberdauert.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Und genau dies ist der Grund, warum sich der kurzzeitige Boom w\u00e4hrend der Krise f\u00fcr die gro\u00dfen Anbieter als Pyrrhussieg erweisen k\u00f6nnte. Denn schon vor der Krise zeigte sich auch in dieser Frage eine oft zu beobachtende Diskrepanz zwischen den Ergebnissen von Kundenbefragungen und dem tats\u00e4chlichen Verhalten der Kunden.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Die bekundete Bereitschaft, den Einzelhandel vor Ort zu unterst\u00fctzen, war immer gro\u00df. Die Versuchung des bequemen Einkaufs vom Sofa aus war offenbar aber gr\u00f6\u00dfer. Wenn der lokale Handel diesen Widerspruch durch geeignete Onlineangebote aufl\u00f6sen kann, wird er den gro\u00dfen Anbietern Marktanteile streitig machen k\u00f6nnen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Corona hat jedenfalls viele H\u00e4ndler auf die Idee gebracht, es zu versuchen. Es bleibt ihnen auch kaum eine Wahl. Der st\u00e4rkste Umsatzzuwachs im Onlinehandel war im zweiten Quartal mit 91 Prozent (!) bei Lebensmitteln zu verzeichnen. Es gibt also offenbar wirklich keine Branche, in der niedergelassene H\u00e4ndler nicht \u00fcber zus\u00e4tzliche Online-Angebote nachdenken m\u00fcssen.<\/p>\r\n
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Es gibt eine Blaupause f\u00fcr eine erfolgreiche Strategie, als regionaler Anbieter im Wettbewerb mit den Gro\u00dfen bestehen zu k\u00f6nnen. In vielen Regionen Deutschlands ist es einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben oder Erzeugergemeinschaften gelungen, erfolgreich regionale Marken zu etablieren.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Einige Elemente dieser Strategie sind sehr spezifisch f\u00fcr landwirtschaftliche Produkte und k\u00f6nnen schwer kopiert werden, andere sind es nicht. Betont werden regelm\u00e4\u00dfig die Unterst\u00fctzung der regionalen Wirtschaft und die damit verbundene Sicherung von Arbeitspl\u00e4tzen in der Region. Diese Argumente sind problemlos auf den Handel \u00fcbertragbar.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Die zweite S\u00e4ule dieser Kampagnen ist die offensive Abgrenzung der Erzeugerbetriebe von den Gro\u00dfbetrieben der industriellen Landwirtschaft. Auch dieses Argument k\u00f6nnen regionale Einzelh\u00e4ndler erfolgreich kopieren. Die zahlreichen Medienberichte \u00fcber die Zust\u00e4nde in den Logistikzentren der Online-Giganten bieten gen\u00fcgend Ansatzpunkte, sich offensiv davon abzugrenzen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
In vielen St\u00e4dten existieren bereits Werbegemeinschaften von Einzelh\u00e4ndlern aus den einzelne Stadtteilzentren. Diese Idee l\u00e4sst sich relativ problemlos in die Onlinewelt \u00fcbertragen, indem sich die Einzelh\u00e4ndler zu einem virtuellen Shoppingcenter zusammenschlie\u00dfen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Vereinzelt ist dies schon geschehen. Dabei darf eine simple Frage nicht au\u00dfer Acht gelassen werden: Was sind die W\u00fcnsche des Kunden, der f\u00fcr seine Onlinebestellungen gezielt nach Angeboten aus der Nachbarschaft sucht? Er sucht sicher nicht das billigste Angebot im Netz. Er sucht eher nach Best\u00e4tigung, das Richtige zu tun, indem er den kleinen mittelst\u00e4ndischen H\u00e4ndler im Wettbewerb gegen internationale Gro\u00dfkonzerne unterst\u00fctzt.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Erneut dr\u00e4ngt sich die Parallele zum landwirtschaftlichen Bereich auf, wo sich immer mehr Kunden nicht nur deswegen f\u00fcr Bio-Produkte entscheiden, weil sie dort eine bessere Qualit\u00e4t der Lebensmittel vermuten. Aber nat\u00fcrlich spricht nichts dagegen, auch die ganz praktischen Vorteile des Onlinekaufs beim H\u00e4ndler vor Ort zu betonen. Wo immer dies n\u00f6tig ist, kann der Onlinekauf auch mit einer pers\u00f6nlichen Beratung kombiniert werden.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Immer beliebter wird auch das Vertriebsmodell, im Internet zu bestellen und die Ware vor Ort abzuholen. Insbesondere der Lebensmittelhandel praktiziert dies bereits recht erfolgreich, wenngleich dieses Modell in anderen L\u00e4ndern verbreiteter ist als in Deutschland. Nicht zuletzt sind Reklamationen oder R\u00fccksendungen nat\u00fcrlich deutlich einfacher, wenn der H\u00e4ndler seinen Sitz in der Nachbarschaft hat.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Station\u00e4re H\u00e4ndler werden nach einfachen L\u00f6sungen verlangen, ihren Kunden Online-Bestellungen zu erm\u00f6glichen. Die bundesweit aktiven Filialisten werden auf professionelle L\u00f6sungen nach bekannten Mustern setzen – sie tun es meist heute schon.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Bei den unz\u00e4hligen kleinen Einzelh\u00e4ndlern mit eng begrenztem lokalen Einzugsbereich werden andere L\u00f6sungen ben\u00f6tigt. Die Zahl der Seitenzugriffe und Bestellungen ist gering, einstellige t\u00e4gliche Zugriffszahlen sind nicht selten. Um jedem H\u00e4ndler diesen Weg zu erm\u00f6glichen, werden minimalistische Webdesigns f\u00fcr sehr enge Budgets erforderlich sein.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
W\u00e4hrend der Corona Krise stieg die Bereitschaft, H\u00e4ndler und Dienstleister aus der eigenen Region zu unterst\u00fctzen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Umfragen deuten darauf hin, dass diese Bereitschaft die Krise \u00fcberdauern wird. Von entscheidender Bedeutung wird sein, ob es dem Handel vor Ort gelingt, seinen Kunden regionale Eink\u00e4ufe zu erm\u00f6glichen, ohne auf den gewohnten Komfort des Onlinekaufs zu verzichten.<\/p>\r\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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