Der Relaunch einer Webseite ist ein kritisches Unterfangen, das weitreichende Auswirkungen auf die Sichtbarkeit und Nutzererfahrung einer Online-Präsenz haben kann. Während die Erneuerung das Potenzial birgt, die technische Leistung zu verbessern und den Content zu aktualisieren, lauern im Prozess zahlreiche Fallen. Von der Indexierung über die interne Verlinkung bis hin zur mobilen Optimierung – die Liste der SEO-relevanten Aspekte, die beachtet werden müssen, ist lang. Dieser Artikel beleuchtet die zwölf häufigsten SEO-Fehler, die beim Relaunch einer Webseite auftreten können, und bietet praxisnahe Lösungen, um diese zu vermeiden. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Komplexität des Relaunch-Prozesses zu schaffen und die Grundlage für eine erfolgreiche Website-Überarbeitung zu legen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fehler bei der Indexierung
- 2. Fehlende 301-Weiterleitungen
- 3. Keyword-Optimierung
- 4. Falsche Weiterleitungen
- 5. Meta-Snippets
- 6. Vernachlässigung des Contents
- 7. Leere Inhalte und Platzhalter
- 8. Interne Verlinkungen
- 9. Canonical-Links
- 10. Probleme mit SSL-Zertifikat
- 11. Analyse vor dem Relaunch
- 12. Testphase
- Fazit
1. Fehler bei der Indexierung
Die fehlerhafte Indexierung von Seiten bei einem Relaunch einer Website, kann negative Folgen haben, sowohl für die Suchmaschinenoptimierung als auch auf die Nutzererfahrung.
- Verlust von Suchmaschinen-Rankings:
Wenn Seiten, die vor dem Relaunch hoch in den Suchergebnissen platziert waren, nicht korrekt indexiert werden, kann dies zu einem Verlust an Sichtbarkeit in Suchmaschinen führen. Dies wiederum kann einen Rückgang des organischen Traffics zur Folge haben. - Doppelte Inhalte:
Falsche Änderungen kann zu Problemen mit doppelten Inhalten führen, wenn sowohl alte als auch neue URLs von Suchmaschinen erfasst werden.
Dies kann die SEO-Leistung beeinträchtigen, da Suchmaschinen nicht erkennen können, welche Version der Seite relevanter oder aktueller ist. - Beeinträchtigung der Website-Struktur:
Eine korrekte Indexierung ist entscheidend für die Darstellung der Website-Struktur gegenüber Suchmaschinen.
Fehler hierbei können die Fähigkeit von Suchmaschinen beeinträchtigen, die Website effektiv zu crawlen und relevante Seiten in den Suchergebnissen hervorzuheben.
Um diese Probleme zu vermeiden oder zu beheben, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- Vor dem Relaunch sorgfältig planen:
Stellen Sie sicher, dass alle alten URLs ordnungsgemäß auf die entsprechenden neuen URLs umgeleitet werden, um den Verlust von SEO-Wert zu minimieren. - Crawl-Fehler überwachen:
Nutzen Sie Tools wie Google Search Console, um Fehler beim Crawlen der Website zu identifizieren und zu beheben. - Sitemap aktualisieren:
Stellen Sie sicher, dass die Sitemap aktuell ist und korrekt an Suchmaschinen übermittelt wird, um die Indexierung der neuen Seiten zu erleichtern. - Inhalte überprüfen:
Überprüfen Sie die Inhalte auf Duplikate und stellen Sie sicher, dass die neuen Seiten einzigartig und relevant sind, um eine gute Platzierung in den Suchergebnissen zu fördern.
2. Fehlende 301-Weiterleitungen
Beim Relaunch einer Website, sind die 301-Weiterleitungen ein wichtiger Schritt, der oft übersehen wird. Das Fehlen dieser Weiterleitungen kann zu Duplicate Content führen, da sowohl die alt als auch die neue Version der Website erreichbar bleiben. Dies verursacht eine Konkurrenz zwischen den beiden Versionen, was sich negativ auf das Suchmaschinenranking auswirken kann.
Als vorübergehende Lösung dienen Canonical-Tags, diese signalisieren den Suchmaschinen die bevorzugte Seite. Die 301-Weiterleitungen bieten eine effektivere Lösung, indem sie Suchmaschinen darauf hinweisen, dass der ursprüngliche Inhalt dauerhaft an einen neuen Ort verschoben wurde. Dies hat den Vorteil, dass die neue Seite von den Rankings und Backlinks der alten Seite profitieren kann, was eine nahtlose Übertragung der Link-Autorität ermöglicht.
Ein weiteres Problem ist das Löschen alter Seiten ohne Einrichtung von Weiterleitungen, was zu einem 404-Statuscode führt. Dies hat zur Folge, dass alle Backlinks, die auf die alte Seite zeigen, ihre Wertigkeit verlieren und nicht zur Autorität und zum Ranking der neuen Seite beitragen. 301-Weiterleitungen halten die Verbindung zwischen den alten und neuen Seiten und geben die Link-Autorität erfolgreich weiter.
3. Keyword-Optimierung
Ein Website-Relaunch ist eine hervorragende Chance, die eigene Keyword-Strategie zu überdenken und zu optimieren. Nicht selten wird jedoch diese Gelegenheit verpasst, indem die Keywords, für die bereits gute Platzierungen in Suchmaschinen existieren, aus dem Content der neu gestalteten Seite entfernt werden. Ein solches Vorgehen birgt das Risiko, wertvolle Rankings einzubüßen.
Um dem entgegenzuwirken, ist es entscheidend, eine umfassende Keyword-Recherche als integralen Bestandteil des Relaunch-Prozesses zu betrachten. Ziel sollte es sein, zu identifizieren, welche Begriffe für die Zielgruppe von Bedeutung sind und wie diese in den neuen Seiteninhalt effektiv eingebunden werden können. Dadurch lässt sich nicht nur die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen erhalten, sondern auch verbessern.
4. Falsche Weiterleitungen
Bei einem Website-Relaunch ist die korrekte Einrichtung von Weiterleitungen essenziell, um Rankingverluste zu vermeiden. Fehlerhafte Weiterleitungen, etwa durch falsche Statuscodes oder unpassende Ziel-URLs, können die Online-Präsenz beeinträchtigen.
- Statuscodes verstehen: Ein 301-Statuscode signalisiert eine permanente Änderung und ist für die meisten Website-Relaunches geeignet, da er Suchmaschinen informiert, dass die alte Seite dauerhaft durch eine neue ersetzt wurde. Ein 302-Statuscode hingegen deutet auf eine temporäre Änderung hin und sollte nur in spezifischen Situationen verwendet werden.
- Zielgerichtete Weiterleitungen: Um die Sichtbarkeit zu bewahren, ist es wichtig, alte Seiten nicht pauschal auf die Startseite, sondern auf inhaltlich entsprechende neue Seiten weiterzuleiten. Dies hilft, die Relevanz und das Ranking der Seiten zu erhalten.
- Vermeidung von Weiterleitungsketten: Direkte Weiterleitungen von alten auf neue Seiten sind effizienter als Weiterleitungsketten, die das Crawlbudget belasten und die Ladegeschwindigkeit verringern können. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung von Weiterleitungen trägt maßgeblich zum Erfolg eines Website-Relaunches bei.
5. Meta-Snippets
Nicht übernommene Meta-Snippets sind eine verbreitete Ursache für den Verlust von Rankings nach einem Website-Relaunch. Wenn entscheidende Keywords nicht mehr in den Seitentiteln erscheinen oder die Meta-Beschreibungen fehlen, kann dies die Auffindbarkeit der Seiten trotz korrekter Indexierung deutlich verringern.
Auch wenn die Meta-Informationen vor der Überarbeitung der Website möglicherweise nicht optimal gestaltet waren und eine Optimierung erst im Anschluss geplant ist, ist es essenziell, diese zumindest in ihrer ursprünglichen Form zu übernehmen. Besonders problematisch wird es, wenn die Meta-Snippets nach dem Relaunch gänzlich fehlen oder über alle Seiten hinweg identisch sind. Der Seitentitel, als ein signifikanter Rankingfaktor, spielt eine entscheidende Rolle für die Sichtbarkeit in Suchergebnissen. Es ist daher unerlässlich, sicherzustellen, dass die Meta-Daten auf der neuen Website korrekt und vollständig ausgefüllt sind. Ein sorgfältiger Umgang mit diesen Snippets unterstützt nicht nur das Ranking, sondern verbessert auch die Nutzererfahrung, indem er klare und präzise Informationen über den Inhalt der Seite liefert.
6. Vernachlässigung des Contents
Content ist das Herzstück jeder SEO-Strategie. Bei einem Website-Relaunch besteht jedoch das Risiko, dass der Inhalt vernachlässigt wird, was die Entfernung von hochwertigem Content, das Ändern bereits gut rankender Inhalte oder das Versäumnis, neuen, zielgerichteten Content zu erstellen, umfassen kann. Um solche Fehler zu vermeiden, ist die Durchführung eines Content-Audits unerlässlich. Dieser Prozess hilft dabei, zu gewährleisten, dass bestehender, qualitativ hochwertiger Content beibehalten und neuer Content entwickelt wird, der sowohl den Nutzerbedürfnissen als auch den Anforderungen einer effektiven Suchmaschinenoptimierung entspricht.
7. Leere Inhalte und Platzhalter
Ein Website-Relaunch dient nicht nur der Aktualisierung alter Inhalte und der Anpassung der Seitenstruktur, sondern auch der Integration neuer Inhalte. Dabei kommt es oft vor, dass Platzhalterseiten oder -texte genutzt werden, die noch mit Inhalten gefüllt werden sollen. Es ist entscheidend, dass vor dem Live-Schalten der neuen Website alle Inhalte vollständig und sorgfältig gepflegt sind. Das Online-Stellen vieler leerer Seiten, die möglicherweise nur eine H1-Überschrift aufweisen, oder Seiten, die lediglich mit „Lorem ipsum“-Texten gefüllt sind, kann die Performance der gesamten Website beeinträchtigen. Solche Seiten bieten keinen Mehrwert für den Nutzer und werden von Suchmaschinen als „Thin Content“, also inhaltsarme Seiten, eingestuft.
Um Rankingverlusten vorzubeugen, ist es unerlässlich, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um alle Inhalte adäquat und umfassend zu pflegen. Dies gewährleistet, dass die Website nicht nur inhaltlich wertvoll, sondern auch suchmaschinenfreundlich gestaltet ist.
8. Interne Verlinkungen
Die interne Verlinkungsstruktur ist ein kritischer Faktor für die SEO-Leistung einer Website. Seiten mit einer hohen Anzahl an internen Verlinkungen werden von Suchmaschinen in der Regel als wichtiger bewertet als solche, die nur spärlich verlinkt sind. Durch einen Relaunch können Unterseiten, die zuvor gut in das Netzwerk der internen Links eingebunden waren, ihre Verbindung verlieren, insbesondere wenn sie aus dem Hauptmenü entfernt werden. Eine signifikante Reduktion von internen Verlinkungen kann die Sichtbarkeit und Leistung dieser Seiten beeinträchtigen.
Während Anpassungen der Website-Struktur während eines Relaunchs sinnvoll sind, ist es entscheidend, sich der Auswirkungen auf die Linkrelevanz und damit auf die SEO-Performance bewusst zu sein. Vor dem Live-Gang der überarbeiteten Website sollte daher überprüft werden, ob alle wesentlichen Inhalte weiterhin über die Navigation zugänglich sind oder ob für zuvor verlinkte Inhalte eine alternative interne Verlinkung geschaffen wurde. Ein sorgfältiger Umgang mit der internen Verlinkungsstruktur hilft, potenzielle Verluste in der Suchmaschinenplatzierung zu minimieren.
9. Canonical-Links
Fehlerhafte Canonicals stellen ein häufiges Problem bei Website-Relaunches dar. Eigentlich dazu gedacht, Duplicate Content-Probleme zu lösen, können sie bei unsachgemäßer Anwendung die Situation verschärfen. Ein verbreiteter Fehler ist, dass in den Canonical-Tags noch URLs der Testumgebung eingetragen sind. Bei der Veröffentlichung der neuen Website sollten diese durch die endgültigen URLs ersetzt werden. Andernfalls könnten die Canonical-Tags auf Seiten der Testumgebung verweisen, die nicht mehr erreichbar sind oder auf die finalen URLs umleiten. Suchmaschinen wie Google könnten diese fehlerhaften URLs trotzdem crawlen und möglicherweise in den Index aufnehmen.
Es ist daher essenziell, beim Live-Gang der neuen Website sorgfältig zu prüfen, ob die URLs im Quellcode – insbesondere bei Canonicals und Meta-Robots-Anweisungen – korrekt auf die finalen Linkziele aktualisiert wurden. Eine korrekte Konfiguration der Canonical-Links ist entscheidend, um Duplicate Content effektiv zu vermeiden und die SEO-Performance der Website zu sichern.
10. Probleme mit SSL-Zertifikat
Bei der Umstellung auf HTTPS oder dem Umzug von Domains auf einen anderen Server ist die korrekte Einbindung und Freigabe des SSL-Zertifikats entscheidend. Ein fehlendes oder fehlerhaft konfiguriertes SSL-Zertifikat kann erhebliche Probleme verursachen, insbesondere wenn es nicht rechtzeitig zum Go-Live der neuen Website bereitgestellt wird.
Ohne ein gültiges SSL-Zertifikat kann eine Website nicht sicher über das HTTPS-Protokoll ausgeliefert werden, was bei Nutzern zu Warnmeldungen im Browser führt. Solche Fehlermeldungen können Besucher abschrecken und das Vertrauen in die Sicherheit der Website untergraben. Auch Suchmaschinen-Crawler bewerten das Fehlen eines SSL-Zertifikats negativ, was zu Einbußen in der Sichtbarkeit und den Rankings führen kann.
Um solche Probleme zu vermeiden, ist es unerlässlich, bei einem Serverumzug oder der Umstellung auf HTTPS die SSL-Zertifikat-Integration sorgfältig zu planen und umzusetzen. Stellt sicher, dass das Zertifikat nicht nur eingebunden, sondern auch korrekt freigegeben ist, um eine sichere und vertrauenswürdige Verbindung für alle Website-Besucher und -Crawler zu gewährleisten.
11. Analyse vor dem Relaunch
Ein kritischer Fehler, der häufig beim Relaunch einer Website gemacht wird, ist das Unterlassen von Vor- und Nachmessungen der SEO-Leistung. Eine gründliche SEO-Analyse vor dem Neustart der Seite dient dazu, eine Leistungsbasis festzulegen, anhand derer spätere Ergebnisse gemessen werden können. Nach dem Relaunch ermöglicht eine erneute Analyse die Bewertung der Auswirkungen der vorgenommenen Änderungen.
Ohne diese vergleichenden Messungen fehlt die Grundlage, um den Erfolg des Relaunchs zu bewerten oder zu identifizieren, welche Bereiche der Website möglicherweise weiterer Optimierungen bedürfen. Solche Analysen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die mit dem Relaunch verfolgten Ziele erreicht werden und die Website in ihrer Gesamtleistung verbessert wird.
12. Testphase
Eine umfassende Testphase vor dem offiziellen Livegang eines Website-Relaunchs ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Seite frei von Fehlern ist, die die SEO-Leistung beeinträchtigen könnten. Diese Phase dient dazu, die Webseite auf eine Vielzahl potenzieller Probleme zu überprüfen, einschließlich kaputter Links, 404-Fehler, Duplikat-Content und Schwierigkeiten bei der mobilen Optimierung.
Durch das Unterlassen einer solchen Testphase riskiert man, dass diese Fehler unentdeckt bleiben und erst nach dem Livegang bemerkt werden. Dies kann nicht nur die Nutzererfahrung negativ beeinflussen, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf das Ranking der Website in den Suchmaschinenergebnissen haben. Eine sorgfältige Überprüfung und Korrektur dieser Probleme im Rahmen der Testphase trägt dazu bei, die SEO-Leistung der Website zu sichern und optimale Ergebnisse nach dem Relaunch zu gewährleisten.
Fazit
Ein Website-Relaunch geht über ästhetische Aufwertungen hinaus und stellt eine Chance dar, die SEO-Leistung grundlegend zu verbessern. Diese SEO-Fehler zeigen die Vielschichtigkeit der Herausforderungen auf, die mit einem Relaunch verbunden sind. Durch die Beachtung dieser Fehlerquellen und die Implementierung bewährter SEO-Strategien lässt sich nicht nur die Sichtbarkeit der Webseite in Suchmaschinen sichern, sondern auch die Nutzererfahrung optimieren. Eine sorgfältige Planung, die Durchführung umfassender Tests und die kontinuierliche Überwachung der SEO-Kennzahlen sind essenziell, um den langfristigen Erfolg des Relaunchs zu gewährleisten.
Gerne unterstützen wir Sie bei dem Relaunch Ihrer Website, kontaktieren Sie uns gerne für ein kostenloses Erstgespräch.