Google’s künstliche Intelligenz Chatbot, der als Google Bard bekannt ist, hat endlich seinen Weg nach Deutschland und Europa gefunden. Aber kann Bard seinen Versprechungen gerecht werden? Kann er seinen Platz als führender KI-Chatbot gegen die Wettbewerber ChatGPT und Bing behaupten?
Es ist unbestreitbar, dass Chatbots die Art und Weise, wie wir mit Technologie interagieren, revolutionieren. Lange Zeit war der Einsatz dieser KI-gestützten Tools auf Nutzer in den USA und Großbritannien beschränkt. Doch nun, mit der Einführung von Google’s Bard in Deutschland, haben wir einen neuen Spieler auf dem Spielfeld.
Inhaltsverzeichnis
- Bard: Der KI-Chatbot von Google
- Google Bard in Aktion
- Der lange Weg nach Deutschland
- Google Bard im Wettbewerb
- Google Bard gegen ChatGPT und Bing
- Google Bard als Suchmaschine?
- Bard als Sprachassistent oder App?
- Bard und die Offenlegung von Quellen
- Fazit: Google Bard – Eine KI mit Potenzial und Herausforderungen
Bard: Der KI-Chatbot von Google
Google Bard ist eine generative künstliche Intelligenz, die darauf ausgelegt ist, menschliche Gespräche zu simulieren. Unter Verwendung von Techniken der natürlichen Sprachverarbeitung und des maschinellen Lernens, wurde Bard entwickelt, um die Art und Weise, wie wir mit Technologie interagieren, zu verändern. Bard ist kein herkömmlicher Chatbot, er ist vielmehr das Ergebnis von Googles umfangreicher Forschung und Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Bard ist mehr als nur ein simples Tool zur Texteingabe. Er kann auch Fotos analysieren und basierend auf den bereitgestellten Informationen textbasierte Antworten liefern. Einen Höhepunkt ist die Fähigkeit von Bard, die bereitgestellten Antworten auch vorzulesen, was die Nutzererfahrung verbessert.
Google Bard in Aktion
Um Bard zu nutzen, müssen Sie die Webseite bard.google.com besuchen und sich mit Ihrem Google-Konto anmelden. Der Zugang zu Bard ist für Nutzer, die mindestens 18 Jahre alt sind, frei verfügbar. Bei der Nutzung ist zu beachten, dass Bard sich noch in der Experimentierphase befindet, was bedeutet, dass einige Funktionen möglicherweise nicht perfekt sind. Google hat jedoch versichert, dass sie kontinuierlich daran arbeiten, die Leistung und Genauigkeit von Bard zu verbessern.
Google weist darauf hin, dass Bard möglicherweise fehlerhafte oder anstößige Informationen anzeigen kann, die nicht die Ansichten des Unternehmens widerspiegeln. Diese Warnung dient als Erinnerung daran, dass KI-Systeme nicht fehlerfrei sind und ihre Ergebnisse immer kritisch betrachtet werden sollten.
Der lange Weg nach Deutschland
Bard ist seit März in den USA und Großbritannien verfügbar. Es scheint jedoch, dass vor der Einführung in Europa einige Vereinbarungen mit den Regulierungsbehörden getroffen werden mussten. Google hatte zuvor produktive Gespräche mit mehreren Datenschutzbehörden geführt, was ihnen Zuversicht verlieh, dass Bard die lokalen rechtlichen Anforderungen erfüllen würde.
Um die Einführung in der EU zu erleichtern, unternahm Google zusätzliche Maßnahmen. Dazu gehörte die Bereitstellung einer neuen Datenschutzübersicht, die Verbesserung der kontextbezogenen Informationen und die Bereitstellung eines Erklärungsvideos über die Funktionsweise von Bard und einige seiner Grenzen.
Google Bard im Wettbewerb
Bard tritt in direkte Konkurrenz mit anderen bekannten generativen künstlichen Intelligenzen wie ChatGPT von OpenAI und Bing von Microsoft. ChatGPT hat sich seit seiner Einführung im November letzten Jahres eine beeindruckende Nutzerbasis aufgebaut.
Es gibt jedoch auch andere Chatbots, die auf generativer KI basieren, wie zum Beispiel Claude von Anthropic. Die Unterschiede zwischen diesen Chatbots liegen in der Art und Weise, wie sie Daten sammeln und verarbeiten, sowie in den Antwortzeiten.
Google Bard gegen ChatGPT und Bing
ChatGPT, Bing und Bard nutzen unterschiedliche Datenquellen und Technologien, was zu einigen bemerkenswerten Unterschieden in ihrer Leistung führt. Während ChatGPT auf Daten bis September 2021 angewiesen ist und daher keine Kenntnisse über neuere Ereignisse hat, greifen sowohl Bard als auch Bing auf aktuelle Internetinformationen zu.
Im Hinblick auf die Antwortzeiten zeigte ChatGPT im Test die schnellste Reaktion, gefolgt von Google Bard. Bing von Microsoft benötigte hingegen mindestens doppelt so lange wie seine Konkurrenten, um eine Antwort zu finden.
Google Bard als Suchmaschine?
Obwohl Bard, ChatGPT und Bing auf ähnliche Weise funktionieren, sind sie nicht als vollwertige Suchmaschinen geeignet. Sie sind besser in der Lage, Texte zusammenzufassen, zu strukturieren und sogar Code zu erstellen und auf Fehler zu überprüfen. Bard und die anderen Chatbots können beim Brainstorming unterstützen, indem sie helfen, Gedanken zu entwickeln und Vor- und Nachteile abzuwägen.
Eine wirkliche Suchmaschine Google Bard jedoch nicht. Versuchen wir beispielsweise über Bard eine Ferienwohnung zu finden, bekommen wir nur ein paar allgemeine Informationen, jedoch keine Angebote oder wirklich konkretes, womit die Anfrage beantwortet wäre.
Bard als Sprachassistent oder App?
Im Gegensatz zu ChatGPT und Bing ist Bard derzeit nicht als mobiler Sprachassistent bzw. App verfügbar. Google beschreibt Bard als „ein KI-Experiment in der Anfangsphase“, was erklärt, warum es nicht in die Google-Suche integriert ist.
Das bedeutet aber nicht, dass Bard niemals als Sprachassistent verfügbar sein wird. Google hat Pläne bekannt gegeben, Bard und den Google Assistant im Laufe der Zeit zu verschmelzen, was darauf hindeutet, dass Bard in der Zukunft vielleicht eine größere Rolle spielen wird.
Bard und die Offenlegung von Quellen
Im Gegensatz zu Bing legt Bard seine Quellen nicht auf den ersten Blick offen. Bei Bard können Sie jedoch durch weitere Fragen die Quelle ermitteln. Weiterhin fügt Bard jeder Antwort einen Button mit der Aufschrift „Mit Google suchen“ hinzu. Durch Anklicken dieses Buttons werden Ihnen Vorschläge für eine Google-Suche angezeigt, die Sie dann weiterführen können.
Während Bard auf dem KI-Chatbot-Markt noch relativ neu ist, zeigt er bereits vielversprechende Leistungen. Es bleibt abzuwarten, wie er sich gegen etablierte KI-Chatbots wie ChatGPT und Bing behaupten wird. In jedem Fall ist Bards Einführung in Deutschland ein spannender Schritt in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und Sprachtechnologie.
Fazit: Google Bard – Eine KI mit Potenzial und Herausforderungen
Unzweifelhaft ist Google Bard ein faszinierendes Produkt, das das Potenzial hat, vieles im Bereich der Web-Suche zu ändern. Indem es menschliche Unterhaltungen simuliert und auf Anfragen mit Text- und Fotoeingaben reagiert, ist es ein leistungsstarkes Werkzeug für die Interaktion und Informationsbeschaffung.
Die Herausforderung für Google liegt jedoch darin, wie Bard monetarisiert werden kann, insbesondere im Vergleich zu der bereits stark monetarisierten Google Web-Suche mittels Google Ads. Es bleibt abzuwarten, wie Google diese Herausforderung bewältigen wird, da derzeit noch keine deutlichen Pläne zur Monetarisierung von Bard erkennbar sind.
Ein weiterer Aspekt, der in der Zukunft interessant sein wird, ist die Notwendigkeit für Webseiten und Inhalte, nicht nur für die Web-Suche, sondern auch für KI-Chatbots optimiert zu werden. Dies könnte die Art und Weise, wie wir Inhalte erstellen und präsentieren, grundlegend verändern und stellt sowohl für Content-Ersteller als auch für SEO-Spezialisten eine weitere Herausforderung dar.
Letztlich hat Google mit seiner immensen Datenbasis das größte Potenzial, eine leistungsfähige KI zu entwickeln. Der Launch von Bard in Deutschland und anderen Ländern ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung. Es bleibt spannend zu beobachten, wie Google dieses Potenzial nutzt und wie sich Bard in den kommenden Jahren entwickeln wird.