Google Analytics 4 Konkurrenzanalyse einfach erklärt 

Mit einem kürzlich eingeführten Update erleichtert Google Analytics 4 (GA4) Unternehmen den Vergleich ihrer Performance mit anderen Marktteilnehmern. Durch die Integration von Benchmarking-Daten bietet GA4 nun eine Funktion, mit der Unternehmen ihre Position in ihrer Branche besser einschätzen können. Dabei legt Google besonderen Wert darauf, die Privatsphäre der Unternehmen zu wahren und alle Daten sicher zu aggregieren.

Konkurrenzanalyse leicht gemacht: neue Benchmarking-Daten in GA4

Mit der neuen Benchmarking-Funktion können Unternehmen ihre Leistungskennzahlen mit denen anderer Firmen derselben Branche vergleichen. Diese Möglichkeit war bereits in der früheren Version von Google Analytics, Universal Analytics, verfügbar, wurde jedoch in GA4 deutlich verbessert und erweitert. Unternehmen erhalten so wertvolle Einblicke, wie sie im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden, ohne dabei sensible Daten preiszugeben.

Was sind Benchmarking-Daten, und wie funktionieren sie?

Benchmarking bedeutet im Wesentlichen, Maßstäbe oder Best Practices zu vergleichen. Unternehmen nutzen diese Methode, um die Effizienz und Effektivität ihrer eigenen Prozesse zu bewerten. Dies kann in verschiedenen Bereichen des Unternehmens erfolgen, wie in der Produktion, im Marketing oder im Vertrieb. Dabei werden spezifische Kennzahlen erhoben und analysiert, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

In GA4 werden Benchmarking-Daten jedoch nicht nur intern verwendet. Google stellt Unternehmen aggregierte Daten von anonymen Wettbewerbern zur Verfügung, die auf freiwilliger Basis ihre Daten bereitstellen. So können Firmen Lücken oder Schwächen in ihren eigenen Abläufen entdecken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Was war Universal Analytics?

Universal Analytics (UA) war die Vorgängerversion von Google Analytics und bis 2023 das dominierende Tool für die Analyse von Websites- und App-Daten. Es wurde im Jahr 2013 eingeführt und basierte vorwiegend auf sogenannten „Session-basierten“ Datenmodellen. UA konzentrierte sich darauf, Sitzungen und einzelne Pageviews zu tracken und analysierte primär, wie sich Nutzer auf einer Website verhalten haben. Es lieferte wertvolle Informationen über Klicks, Absprungraten und Verweildauer, war aber stärker auf eine isolierte Betrachtung von Desktop-Websites ausgerichtet.

Die Unterschiede zwischen Google Analytics 4 und Universal Analytics

Während Universal Analytics für viele Jahre der Standard in der Webanalyse war, bringt Google Analytics 4 eine Reihe von signifikanten Änderungen und Verbesserungen mit sich. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

Datenmodell

• UA: arbeitete mit einem Sitzungs- und Pageview basierten Datenmodell. Die Daten wurden hauptsächlich auf Grundlage von Einzelsitzungen und Pageviews erhoben.
• GA4: hingegen verwendet ein Ereignis-basiertes Modell. Jedes Nutzerinteraktionsereignis wird erfasst, was eine viel granulare und umfassendere Analyse ermöglicht. So werden nicht nur Seitenaufrufe, sondern auch Scrolls, Klicks und andere spezifische Aktionen erfasst.

Plattformübergreifende Analyse

• UA: war hauptsächlich auf die Analyse von Websites beschränkt. Eine nahtlose Integration von Daten aus mobilen Apps war komplizierter und weniger intuitiv.
• GA4: hingegen wurde speziell für die Analyse Daten über verschiedene Plattformen hinweg entwickelt. Unternehmen können Daten aus Websites und mobilen Apps in einer einzigen Property kombinieren, was eine holistische Sicht auf das Nutzerverhalten ermöglicht.

Fokus auf langfristige Nutzerverhalten

• UA: legte mehr Wert auf kurzfristige Interaktionen und Metriken, wie Absprungrate und Sitzungsdauer.
• GA4: richtet sich stärker auf das langfristige Nutzerverhalten. Der Fokus liegt darauf, wie sich Nutzer über längere Zeiträume hinweg entwickeln und welche Maßnahmen zur Kundenbindung am effektivsten sind.

Maschinelles Lernen und Automatisierung

• GA4: setzt verstärkt auf maschinelles Lernen, um automatische Einblicke zu liefern. Dies hilft Unternehmen, Trends oder Anomalien in den Daten zu erkennen, ohne dass manuelle Eingriffe erforderlich sind. Diese automatisierten Insights waren in UA in dieser Form nicht verfügbar.

Datenschutz und zukünftige Entwicklungen

• GA4: ist stark auf die Zukunft der datenschutzkonformen Analyse ausgelegt. Es unterstützt Unternehmen dabei, auch in einer Welt ohne Cookies datenschutzfreundlich zu agieren. UA hingegen war auf den Einsatz von Drittanbieter-Cookies angewiesen, was in einer zunehmend regulierten Datenschutzlandschaft, wie der DSGVO immer problematischer wurde.

Wo steht mein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz?

Dank der neuen Funktionen in Google Analytics 4 erhalten Nutzer eine klare Vorstellung davon, wie ihr Unternehmen im Vergleich zu anderen abschneidet. Anhand von Medianwerten innerhalb einer Vergleichsgruppe wird sichtbar, ob das eigene Unternehmen zu den Vorreitern der Branche gehört oder möglicherweise hinterherhinkt. Dies kann für das langfristige Wachstum entscheidend sein, da es die Grundlage für fundierte Entscheidungen bietet.

Ein besonderes Highlight ist die Trendlinie, die Nutzern zeigt, wie sich ihre Performance über die Zeit hinweg entwickelt hat. Die Daten, die für diese Analysen verwendet werden, werden in regelmäßigen Abständen – in der Regel alle 24 bis 48 Stunden – aktualisiert, sodass Unternehmen stets mit den neuesten Informationen arbeiten können.

Anpassbare Vergleichsgruppen und detaillierte Metriken

Eine weitere Stärke der neuen Benchmarking-Funktion in GA4 ist die Anpassbarkeit der Vergleichsgruppen. Unternehmen können wählen, mit wem sie sich vergleichen möchten, indem sie aus verschiedenen Kriterien auswählen. Dazu gehören beispielsweise sieben verschiedene Trafficvolumenklassen, wodurch eine bessere Vergleichbarkeit mit Firmen ähnlicher Größe gewährleistet wird. Ebenso gibt es die Möglichkeit, die Vergleichsgruppen geografisch einzugrenzen, was besonders für international tätige Unternehmen von Vorteil ist.

Die zur Verfügung gestellten Daten umfassen eine Vielzahl von Metriken, die für ein umfassendes Verständnis der eigenen Performance unerlässlich sind. Dazu gehören:

• Neue Nutzer
• Der prozentuale Anteil neuer Sitzungen
• Die Absprungrate
• Die durchschnittliche Sitzungsdauer

Zusätzlich bietet Google Analytics 4 detaillierte Daten zu den Bereichen Akquisition, Engagement, Kundenbindung und Monetarisierung. All diese Informationen sind entscheidend, um Schwächen zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Optimierung der eigenen Strategie zu ergreifen.

Datenschutz bleibt oberste Priorität

Obwohl die Nutzung von Google Analytics die Konkurrenzanalyse erleichtert, bleibt der Datenschutz eine zentrale Säule der Plattform. Alle Daten, die im Rahmen des Benchmarkings verwendet werden, sind anonymisiert und verschlüsselt. Es wird keine Möglichkeit geben, die Identität der konkurrierenden Unternehmen herauszufinden, da Google sicherstellt, dass alle Informationen nur aggregiert zur Verfügung stehen. Somit bleibt der Wettbewerb fair und transparent, ohne die Privatsphäre einzelner Firmen zu gefährden.

Ein wichtiger Punkt: Nur Unternehmen, die bereit sind, ihre eigenen Daten zu teilen, erhalten Zugang zu den Benchmarking-Berichten. Dies fördert ein faires Umfeld, in dem alle Teilnehmer von den geteilten Informationen profitieren können.

So aktivieren Sie Benchmarking in GA4

Wer die Vorteile der neuen Benchmarking-Funktion nutzen möchte, muss diese in den Kontoeinstellungen von Google Analytics 4 aktivieren. Dies erfolgt über den Menüpunkt „Verwaltung“ im Bereich „Konto“. Dort befindet sich unter den Kontoeinstellungen die Option, das Benchmarking zu aktivieren.

Um die Benchmarking-Berichte aufzurufen, navigieren Sie zur gewünschten Datenansicht und wählen im Bereich „Berichte“ den Punkt „Zielgruppe“ und anschließend „Benchmarking“ aus. Es ist jedoch zu beachten, dass die Funktion möglicherweise nicht sofort für alle Konten verfügbar ist, da Google diese sukzessive ausrollt.

Fazit

Mit den neuen Benchmarking-Funktionen in Google Analytics 4 bietet Google Unternehmen ein wertvolles Instrument, um sich effektiv mit der Konkurrenz zu messen und die eigene Position am Markt besser zu verstehen. Dies ist nicht nur für das strategische Management wichtig, sondern auch für die operative Optimierung in Bereichen wie Marketing, Kundenbindung und Monetarisierung. Durch die regelmäßigen Updates der Daten und die flexible Anpassung der Vergleichsgruppen können Unternehmen sicherstellen, dass sie immer auf dem neuesten Stand sind und fundierte Entscheidungen treffen können.