Google führt das neue Ads Transparency Center ein, um Nutzerinnen und Nutzern mehr Informationen über die Anzeigen zu bieten, die sie auf Google-Kanälen wie Suche, YouTube und im Internet sehen.
Inhaltsverzeichnis
Einführung des Ads Transparency Centers
Google hat angekündigt, dass das neue Google Ads Transparency Center weltweit eingeführt wird. Nutzerinnen und Nutzer sollen dort mehr über die Anzeigen erfahren, die ihnen auf verschiedenen Google-Kanälen via Google Ads (SEM / SEA) präsentiert werden.
Einblicke in verifizierte Anzeigen
Im Ads Transparency Center können Nutzerinnen und Nutzer alle Anzeigen einsehen, die von verifizierten Werbetreibenden geschaltet wurden. Sie sollen dabei schnellen Zugriff auf Informationen über die Anzeigen erhalten, die ihnen über Google präsentiert werden. Unter anderem sind folgende Details einsehbar:
- Welche Anzeigen bereits von den Werbetreibenden geschaltet wurden
- In welchen Regionen die Anzeigen ausgespielt wurden
- Das Format der Anzeige und ihr letztes Ausspielungsdatum
Nutzerinnen und Nutzer können in der Auflistung auch spezifisch nach Region oder Anzeigedatum filtern, um gezielt nach Anzeigen zu suchen.
Zugang zum Ads Transparency Center
Das Ads Transparency Center kann direkt aufgerufen werden oder über das „Mein Anzeigencenter“. Letzteres finden Nutzerinnen und Nutzer im Menü der Anzeigen. Hier können sie sehen, ob die Werbetreibenden verifizierte Unternehmen sind oder nicht. Zudem können sie Anzeigen befürworten, blockieren oder schädliche Ads melden, wenn diese gegen die Richtlinien verstoßen.
Anpassung des persönlichen Anzeigenerlebnisses
Google ermöglicht die weitere Anpassung des persönlichen „Anzeigenerlebnisses“ ebenfalls über das Anzeigencenter. Hier können Nutzerinnen und Nutzer ihre Interessen angeben und damit die Ausspielung von Anzeigen beeinflussen.
Verifizierung von Werbetreibenden
Seit 2018 müssen sich politische Werbetreibende in den USA verifizieren und in den Anzeigen angeben, wer für die Anzeige bezahlt. Seit 2020 gibt es dieses Verifikationssystem auch in Deutschland, und zwar auch außerhalb von politischer Werbung. Die Administratorinnen und Administratoren der Google-Ads-Konten erhalten dazu eine Benachrichtigung und die Aufforderung, den Abschnitt „Informationen über das Unternehmen“ auszufüllen. Hier werden Details zu Geschäftstätigkeiten abgefragt und ob das Unternehmen selbst oder im Auftrag anderer wirbt, also zum Beispiel, ob es sich um eine Agentur handelt.
Vergleich mit Facebooks Werbebibliothek
Das angekündigte Anzeigencenter ähnelt der seit 2019 existierenden Werbebibliothek von Facebook. Auch dort sind Werbeanzeigen katalogisiert und können durchsucht werden. Zudem gibt es eine API für schnelleren Zugang zur Bibliothek. Nutzerinnen und Nutzer haben außerdem die Möglichkeit, Berichte zu spezifischen Werbetreibenden herunterzuladen. Die Anzeigen werden in der Facebook-Werbebibliothek über einen Zeitraum von sieben Jahren archiviert. Wie lange Anzeigen im Google Ads Transparency Center gespeichert sind, wurde bisher nicht erwähnt.
Mit der Einführung des Ads Transparency Centers geht Google einen Schritt weiter in Richtung Transparenz und ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, besser nachzuvollziehen, welche Anzeigen ihnen präsentiert werden und warum. Damit reagiert das Unternehmen auf den zunehmenden Wunsch nach mehr Kontrolle und Transparenz im digitalen Werbemarkt.
Vorteile des Ads Transparency Centers
Das Ads Transparency Center bietet Nutzerinnen und Nutzern mehrere Vorteile:
1. Informationszugang zu geschalteten Anzeigen
Mit dem Ads Transparency Center haben Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, genauere Informationen über die Anzeigen, die ihnen ausgespielt werden, einzusehen. Sie können sehen, welche Anzeigen von verifizierten Werbetreibenden geschaltet wurden, in welchen Regionen sie ausgespielt wurden und welche Formate sie haben.
2. Kontrolle über das eigene Anzeigenerlebnis
Dank des Anzeigencenters können Nutzerinnen und Nutzer ihr persönliches Anzeigenerlebnis anpassen, indem sie ihre Interessen angeben und somit die Ausspielung von Anzeigen beeinflussen. Außerdem können sie Anzeigen blockieren, befürworten oder melden, wenn sie gegen die Richtlinien verstoßen.
3. Vertrauen in verifizierte Werbetreibende
Das Ads Transparency Center trägt dazu bei, das Vertrauen in verifizierte Werbetreibende zu stärken. Durch die Offenlegung von Informationen über Unternehmen und deren Anzeigen können Nutzerinnen und Nutzer besser einschätzen, welche Werbetreibenden seriös sind und welche nicht.
Resümee
Mit dem Ads Transparency Center verfolgt Google das Ziel, Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle und Transparenz im digitalen Werbemarkt zu bieten. Durch die Offenlegung von Informationen über Anzeigen und Werbetreibende stärkt das Unternehmen das Vertrauen in die digitale Werbebranche und ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, fundierte Entscheidungen bezüglich ihrer Anzeigeneinstellungen und -präferenzen zu treffen. In Anbetracht der wachsenden Bedenken bezüglich Datenschutz und Vertrauenswürdigkeit von Online-Werbung ist es ein wichtiger Schritt, um Nutzerinnen und Nutzer besser einzubeziehen und ihnen mehr Kontrolle über ihre Online-Erfahrungen zu geben.